Street is a state of mind.

„Street is a state of mind“ – so stand es mal in meinem Anorak auf dem Innenfutter. Wie passend! Sagte doch Andreas Herzau vor geraumer Zeit, dass es Streetfotografie nicht gibt.

Bevor ich hier aber einen Streit über unterschiedliche fotografische Stilrichtungen vom Zaun breche, wäre es vielleicht angemessen, Streetfotografie als Sammelbegriff für unterschiedliche Spielarten zu verstehen. Es wäre natürlich auch möglich, das Pferd von hinten aufzuzäumen und zu definieren, was sie denn nun eigentlich nicht ist. Aber dazu vielleicht ein andermal ;-).

Dass Streetfotografie unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen fotografischen Interessen und Voraussetzungen zusammenbringen kann, zeigte sich vor einigen Wochen: Im Juni (2021) fand – endlich, endlich! – der erste Workshop des Jahres zum Thema in Flensburg statt.

Es ging also es wieder nach draußen: Der schon öfter verschobene Workshop konnte nun doch stattfinden. Und es hat sich gelohnt. Das Wetter war – für Flensburg nicht ungewöhnlich – durchwachsen mit sonnigen Abschnitten. Lichtmäßig also mal eher diffus bis zuweilen hart. Ein gelungenes Szenario, einerseits mit Schatten und Silhouetten zu spielen, andererseits mit Reflexionen zu arbeiten und sich nicht zu sehr auf die grafische Wirkung knackiger Kontraste zu verlassen sondern mit anderen Elementen zu gestalten.

Den nächsten Streetfotografie-Workshop in Flensburg gibt es im August. Wenn du Lust bekommen hast, die Stadt mit einigen anderen und deiner Kamera (und einigen Challenges) zu erkunden, findest du hier alle Infos dazu!

Kein Fotowalk

Um ganz in den „Street“-Modus einzutauchen, ist es mir immer wichtig, allein zu sein. Meinen Teilnehmer*innen lege ich daher immer sehr ans Herz, die kleinen Aufgaben und Herausforderungen, die sie bekommen, auf eigene Faust zu lösen. Kein Fotowalk also, bei dem sich alle munter austauschen können, über Kameras fachsimpeln (und darüber evtl. das eine oder andere Motiv verpassen…).

Kleine Challenges, kleine Geschichten

Es ging unter anderem um Farben, Ebenen (Stichwort „Layering“), Mitzieher („Panning“), Symmetrie und Spiegelungen. Dabei sind hier sogar teilweise kleine Geschichten entstanden, die in nur einem einzigen Bild erzählt werden (s. Beispiele). Kurzum, die Stadt wurde mit neuen und anderen Augen entdeckt – unter anderem auch ein echter Lost Place.

Mein herzlicher Dank gilt den Workshop-Teilnehmern, die jetzt hoffentlich nicht „nur noch Rot sehen“, und die einen wahren Entdeckergeist gezeigt haben. Vor allem wurde einmal mehr klar, dass es nicht um die Kamera geht, sondern dass im Gegenteil das Mobiltelefon ein ideales Werkzeug für Streetfotografie ist.

Nächster Workshop im August

Wie anfangs erwähnt, gibt es *die* Streetfotografie wohl wirklich nicht. Es gibt 1000 Arten, auf der Straße zu fotografieren, und mindestens genausoviele Gründe und Motivationen. Wenn du dich einmal selbst herausfordern und herausfinden willst, was dich besonders an der Streetfotografie reizt, dann gibt es im August wieder eine Gelegenheit dazu!