„Euer Durchlicht“ – Zwei oder drei Dinge, die du für ein Studioporträt brauchst.

Es kann mal passieren, dass dir nur wenige Mittel für eine Fotosession zur Verfügung stehen. Du bist z.B. mit leichtem Gepäck unterwegs oder du hast schlicht und ergreifend das eigentlich benötigte Equipment nicht dabei. Oder: Du hast zuviel Zeug und weißt eigentlich gar nicht mehr so richtig, wo du anfangen sollst, wenn du ein Bild machen willst.

Mein Tipp: Mach. Es. Einfach.

Was brauchst du wirklich für ein gelungenes Portrait? Zuerst einmal: Ein Gegenüber mit Ausdruck. Im vorliegenden Fall hatte ich das glücklicherweise. Und du brauchst Licht. Die Frage, die sich stellt, ist: Wieviel Licht brauchst du? Hintergrundbeleuchtung? Haarlicht? Rimlighting? Klar, das ist schon gut, wenn man das alles hat (und einzusetzen weiß).

  • Studioportrait mit einem Blitz
    Studioportrait mit einem Blitz
  • Studioportrait mit einem Blitz – Schwarzweiß-Variante
  • Ein weiteres Ein-Licht-Portrait
  • Ein-Licht-Portrait
    … und als Schwarzweiß-Version

Aber im Prinzip brauchst du nur einen Blitz und etwas, das das Licht größer macht. Dafür sorgt „Euer Durchlicht“. Gut, und etwas, wo du den Blitz mit Schirm draufschrauben kannst. Und einen (neutralen) Hintergrund. In diesem Fall eine weiße Wand.

Back to the Basics

Ich habe selber so begonnen. Und vor ein paar Tagen bin ich wieder dort angelangt. Meine Bowens-Adapter für die Softbox lagen zuhause im Koffer, alles was ich in meinem Studio (mein Studio ist eigentlich nur ein großer weißer kahler Raum mit der allernötigsten Ausstattung, die immer variiert) hatte, war ein weißer Durchlichtschirm und ein Stativ. Glücklicherweise fand ich dann in den Tiefen meiner Tasche noch einen Billig-Blitzneiger. Aber eben genau mit der Ausstattung hatte ich damals meine ersten Schritte in die Strobist-Welt unternommen. Einige der so entstandenen Bilder sind noch immer meine Favoriten.

An dem Tag sollte ein Probeshooting mit Maya stattfinden, eine Art fotografisches Vorgespräch für ihre Promobilder (Maya ist DJane und legt regelmäßig Vinyl in diversen Flensburger Clubs auf). Insofern passte die abgespeckte One-Light-Variante: Ich musste mich nur um ein Licht kümmern und konnte mich voll auf unsere Kommunikation einlassen.

Intermission: Gute Seiten / schlechte Seiten

Hat denn ein Durchlichtschirm auch Nachteile? Ja, klar – denn sonst hätte ich keine anderen Lichtformer, die ich gerne oder lieber einsetze. Zuerst einmal gibt es aber einige positive Seiten:

  • Minimalste Studioausstattung und günstig obendrein
  • Du lernst dein Licht richtig gut kennen, weißt, wie es sich auf Vorder- und Hintergrund auswirkt
  • Du lernst, zu improvisieren und aus dem kleinen Kit das beste herauszuholen

Andererseits

  • hast du wenig Kontrolle darüber, wohin sich das Licht überall verteilt
  • ḿusst du aufpassen, dass du nicht in deine Kamera blitzt, denn der Schirm „bounced“ das Licht auch zurück. Das kann unangenehme Effekte geben.

Und übrigens: Auf dem Weg nachhause – auf dem Fahrrad – kam mir dann eine – nein, die – Idee für Mayas Promotionfoto. Genau dann, als ich gar nicht mehr daran dachte. So soll das.


Das brauchst du (bzw. das habe ich verwendet):

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