Rückblick auf das vergangene Wochenende zum Thema „Achtsamkeit und Fotografie“

Der letzte Workshop „Im Augenblick“ auf der Hallig Hooge war nicht einmal 2 Wochen her, da ging es auch schon weiter mit dem nächsten zum Thema „Achtsamkeit und Fotografie“. Diesmal auf der Insel Juist. Geplant waren beide Workshops schon seit Längerem, doch coronabedingt mussten wir sie immer wieder ver- und aufschieben.

Anfahrt auf die Nordseeinsel Juist. Beinahe mediterrane Wetterlage im Oktober.

Bei schönstem Wetter – tatsächlich hatten wir das ganze Oktoberwochenende über häufig Sonne – ging es Freitag Mittag vom Hafen Norddeich ‚rüber auf die Insel. Selber war ich noch nie auf Juist, daher sollte es eine neue Erfahrung auch für mich werden.

Auch diesmal waren wir eine kleine Gruppe von Menschen, die sich einmal über ein Wochenende lang der Fotografie von der nicht-technischen, sondern vielmehr intuitiven Seite aus nähern wollten. Somit war die Insel – wie auch 2 Wochen zuvor die Hallig – ein idealer Ort, ganz zu sich zu kommen.

Tiefe finden

Es ist immer wieder schwer, sich von fotografischen Klischees zu lösen. Sich nicht von dem leiten zu lassen, was „man“ fotografieren sollte und was nicht. Aber es lohnt sich, tiefer zu gehen, mitunter mit sich selbst konfrontiert zu sein. Eine Landschaft kann dabei helfen: So war der Strand scheinbar endlos, teilweise komplett menschenleer. Die Weite und der Rhythmus der Wellen ließen so eine innere Ruhe aufkommen.

Unterschiedliche Übungen, jeder Tag mit einem bestimmten Schwerpunkt, sollten uns nach und nach dahin bewegen, die innere kritische Stimme zur Ruhe zu bringen und immer weniger in Schubladen zu denken. So konnten wir die Schönheit im Einfachen finden und lernen, Bilder eher intuitiv als analytisch zu gestalten. Uns nicht von dem leiten zu lassen, was gemeinhin als „schön“ oder „gefällig“ erachtet wird.

Resonanz und Anfängergeist

Das Element des Mitschwingens war auch hier Thema. Dadurch, dass die Teilnehmer*innen oft mehrere Stunden mit und für sich alleine waren, die mitunter reizarme (und dann doch so reiche) Umgebung durchwanderten, konnten sie (und auch ich) ein Gefühl dafür entwickeln, wann und wo ein Blick, eine Situation, eine bestimmte Lichtstimmung etwas in ihnen berührt. Sich mehr darüber klar werden, welches Potenzial eine solche Situation in einem späteren Bild entfalten kann.

Die Kamera wurde so nur noch ein reines Werkzeug; die technische Seite trat in den Hintergrund, um für das unvoreingenommene Sehen Platz zu schaffen. Dinge so zu betrachten, als ob man sie zum ersten Mal vor die Augen bekommt. Auch dies ein Weg, um kontemplative Bilder zu machen – seien es Fotografien oder innere Bilder.

Nach wie vor schwingt diese Weite der Landschaft in mir nach, und ich hoffe, diese Stimmung noch eine Weile in mir behalten zu können. Möglicherweise kann diese kleine Bildauswahl einen Eindruck von dem zuvor Geschriebenen vermitteln.

1 Response