Vergangenen Samstag habe ich den ersten Streetfotografie-Workshop in Kiel gegeben. Wir erkundeten die Innenstadt, fanden neue Perspektiven und hatten einen regen Austausch über Technik, Gestaltung und Recht.
Jeder der TeilnehmerInnen suchte sich ein eigenes Mini-Thema und bearbeitete dieses für sich – ob mit oder ohne Menschen, auf Formen oder Lichtsituationen konzentriert.
Dass Street nicht unbedingt Schwarzweiß sein muss, war eine Erkenntnis. Die Farbe hat uns unter anderem verdeutlicht, dass sich die Perspektive sehr darauf auswirkt, ob eine Linie nur eine Linie ist oder vielleicht zu etwas anderem – hier: einem Dreieck – werden kann.
Eine weitere Erkenntnis: 5 Stunden können sehr kurz sein – das war die einhellige Meinung beim Abschlusskaffee im Mum&Dad (wo derzeit eine schöne Ausstellung von David Kunath stattfindet). Der nächste Workshop wird dementsprechend länger.
Was hoffentlich allen klar wurde ist, dass es in der Streetfotografie weniger auf Kameratechnik ankommt. Vielmehr geht es um Gestaltung, ums Sehen. Eine der Übungen war daher auch, sich einmal komplett von der Technik zu lösen und nur mit einem Diarahmen „bewaffnet“ Motive zu finden. Eine weitere Übung bestand darin, sich eine „Bühne“ zu suchen, eine Art Leinwand, die den Hintergrund für die Akteure bildet, die man selbst als Fotograf auf- und wieder abtreten lässt. Noch eine Erkenntnis: Als Streetfotograf bist du in einem Paralleluniversum. Du bewegst dich anders, hetzt nicht von A nach B und nimmst eine beobachtende und vorausschauende Rolle ein (für mich ist das einer der spannendsten Aspekte in der Streetfotografie).
Noch ein paar Bilder gefällig? Hier kommen sie. Gesetzeskonform? Teilweise…
Der nächste Workshop zur Streetfotografie in Kiel findet am 28.04.2018 statt. Hier geht es zur Anmeldung.