Seit langem wieder in der Stadt mit Kamera unterwegs gewesen, ohne Projekt, Workshop oder Ziel – nur ich und die X-T1. Ein paar Dinge habe ich heute einmal wieder entdeckt und gelernt:

Regen ist dein Freund

Es regnete fast ununterbrochen. Merke: Leute interessieren sich nicht für Fotografen, wenn es regnet. Wenn du einigermaßen wetterfest angezogen bist, und deine Kamera ein paar Tropfen abkann (was wahrscheinlich ist), kannst du ruhig etwas näher ‚rangehen. Vor allem sind viele Menschen durch Kapuzen, Regencapes und Schirme nicht erkennbar, was die Sache erheblich erleichtert.

Peace Dogs

Menschen mit Hunden sind gut, du kannst zuerst einmal den Hund fotografieren, die Leute ansprechen, dass du ihren Hund fotografiert hast, und kommst mit ihnen ins Gespräch. Wenn es sich anbietet, kannst du auch gleich nach einem Portrait von dem Besitzer fragen. Wenn das Gespräch vorher nett verlaufen ist, stehen die Chancen gut. Gib dem Menschen deine Visitenkarte, und biete ihm an, ihm das Bild (von ihm bzw. dem Hund) zuzuschicken.

Streetfotografie Flensburg

Bewege dich normal

Es bringt nichts, sich in irgendwelchen Ecken herumzudrücken, um Leute herumzuschleichen. Das macht dich nur auffälliger. In einer Ladenpassage habe ich schnell kurzerhand die Kamera gezückt, ein, zwei Bilder gemacht und bin weitergegangen. Ohne Augenkontakt. Und ohne groß nachzudenken. Wenn du anfängst, dir Gedanken zu machen, was passieren könnte, machst du das Bild nicht, sondern gehst weiter.

Streetfotografie Flensburg

Perspektive ändern

Nur aus Augenhöhe zu fotografieren ist unkreativ. Versuche mal, von oben herunter oder in bestimmten Situationen von unten zu fotografieren. Gerade von unten nach oben gibt es teilweise schöne Silhouetten, und häufig verschwindet dann auch ein störender Hintergrund. Manchmal hast du mehr als eine Gelegenheit, um ein Foto zu machen, also probiere dann auch gleich unterschiedliche Blickwinkel. Später wirst du sehen, dass es die etwas ungewöhnlcheren Perspektiven sind, die herausstechen.

Kurz und knapp: Das waren die Erfahrungen des heutigen Tages. Weitere folgen.

4 Responses
  1. Moin 🙂
    eine schöne Ausbeute, ich mag deinen Stil bei den Streetbildern gerne, er ist so unaufgeregt und zeigt das was man selbst auch sieht wenn man unterwegs ist.
    Ich traue mich aber nach wie vor nicht an Street heran, da steigt schon beim Gedanken Panik hoch /o aber anschauen tue ich sie gerne 🙂
    Hab ein schönes Wochenende
    liebe Grüße
    Aurelia

    1. Tilman

      Aurelia, danke für die Blumen! Das mit dem „Trauen“ ist so eine Sache. Wie gesagt: Hirn aus, Kamera an ;-).

  2. „Regen ist dein Freund“ 🙂
    Ich kenne einige Leute, die wollen mit mir nicht mehr los, weil es bei den Terminen mit mir immer geregnet hat und die Angst um ihre Kamera haben.
    Dabei sind die Motive so einmalig und man verschenkt so viel.
    Bei Street geht es mir wie Aurelia… mein Kopf will dann immer in eine andere Richtung. Vielleicht muss ich mich wirklich einfach nur mal trauen… Denn die Idee dahinter gefällt mir sehr.
    Deine Bilder sind auch klasse, ruhig und immer auf den Punkt gebracht.
    LG Michael

    1. Tilman

      Ja, man muss sich immer wieder diesen kleinen Ruck oder auch Tritt verpassen. Aber manchmal – nicht immer – lohnt es sich. Ob man bei Regen fotografiert oder an Menschen herangeht. Danke für dein Feedback!