Eigentlich wollte ich ja bis zum Flensburger ZOB gehen, um andere Sichtweisen zu entwickeln, auch deshalb, weil ich dort noch keinen Workshop gehalten hatte. In der guten Stunde, die ich an Zeit für die TeilnehmerInnen eingeplant hatte, kamen wir jedoch nur wenige hundert Meter weit. Es hat sich dennoch gelohnt.

Fotoworkshop Sichtweisen (Foto: Gerhard Runge)
Foto: Gerhard Runge

Manchmal ist es einfach gut, vom ursprünglichen „Ziel“ abzuweichen und der entfachten Kreativität freien Lauf zu lassen. Diesmal ganz wörtlich, denn wir starteten gemeinsam. Mit einem Mal schien es „Klick“ gemacht zu haben. Mit einem Mal sprangen die bislang ungesehenen Details, Linien, Formen usw. in die Augen.

Fotoworkshop Sichtweisen (Foto: Michael Möller)
Foto: Michael Möller

Bei der Einführung erntete ich kurzzeitig verständnislose Blicke, als ich über Linien und ihre Bedeutung philosophierte. Ohne Anschauungsmaterial war das etwas sehr abstrakt (sorry vielmals – ich werde beim nächsten Mal Bilder zeigen!). Als ich dann jedoch die Analogie liegender/ stehender Mensch (Horizontale/ Vertikale) ins Spiel brachte, wurde schnell allen klar, worum es eigentlich ging – nämlich das Sehen Lernen.

Fotoworkshop Sichtweisen (Foto: Michael Möller)
Foto: Aniko Kürthy

Übrigens: Angeregt durch den Catchlight-Finder, den ich beim letztjährigen Viewfindervilla-Workshop kennenlernen durfte, fielen mir meine alten Diarahmen in die Hände und entkamen so kurzerhand ihrer Entsorgung. Sehhilfen – vielleicht muten sie zunächst wie ein Gadget an, aber tatsächlich helfen dir diese kleinen Plastikdinger, dich vom Display mit den ganzen technischen Details, Infos und anderen Ablenkungen zu lösen und dich auf das rein visuelle Blid zu konzentrieren. Zu überlegen, welche Brennweite du brauchst, aus welcher Perspektive dein Bild, dein Motiv am besten wirkt und rüberkommt. Und nicht zuletzt, ob du nicht doch einmal das Turnschuhzoom bemühen solltest.

Fotoworkshop Sichtweisen (Foto: Uwe Wolkenhauer)
Foto: Uwe Wolkenhauer

Ich bedanke mich sehr bei allen TeilnehmerInnen. Ihr habt euch in kurzer Zeit viele und viele neue Gedanken über neue Sichtweisen gemacht. Und darüber hinaus habt ihr die Herausforderung angenommen (und gemeistert), am Ende ein einziges Bild auszusuchen, das ihr dann zeigen und besprechen (lassen) konntet.

Bis zum nächsten Mal, ich freue mich drauf!

Bis dann,
Tilman

4 Responses
  1. Für mich war es die erste Teilnahme an deiner Workshopreihe.
    Es hat mir gefallen, in der kleinen Gruppe einmal rauszugehen und die Welt aus anderen Blickwinkeln zu sehen, sich und Andere vielleicht auch vom Mainstream der Motive und der Programmautomatik zu lösen.
    Es ergaben sich viele kleine, interessante Gespräche am Rande und obwohl wir nur wenige Meter hinter uns gebracht haben, waren die Ergebnisse doch sehr unterschiedlich.
    Ich freue mich auch das nächste Mal, wenn ich wieder dabei sein kann.
    LG Michael

    1. Tilman

      Michael,
      hat mich gefreut, dass du diesmal auch dabei warst. Neben der Neu-Entdeckung alter oder ungesehener Dinge ist natürlich auch der Austausch wichtig.
      Gruß
      Tilman