Er hätte einen teuflischen Blick, haben die Frauen zu ihm gesagt. Tatsächlich hat J. sehr interessante Augen, und mit seinen kurzen, grauen, manchmal rotgefärbten Haaren und dem Ledermantel war er mir auf der Straße schon vor über einem Jahr ins Auge gefallen.

Während viele andere Wohnungslose versuchen, nicht aufzufallen, sich hinter Normalo- oder Arbeitskleidung zu verstecken, ist es für ihn müßig, etwas verbergen zu wollen.

„Du darfst nicht den Verstand verlieren. Du hast nur den Einen.“

Soviel weiß ich ehrlich gesagt nicht über J. Wir hatten gerade erst ein paar Begegnungen im Flensburger Tagestreff, die ich jedoch als recht intensiv in Erinnerung habe. Mir war, als hätten wir auf Anhieb einen gewissen Draht zueinander, und spontan hatte er zugesagt, sich fotografieren zu lassen, als ich ihm von dem neuen Buchprojekt über den Tagestreff erzählte.

Ich freue mich, ihn im neuen Jahr wiederzusehen. Kann mir vorstellen, vielleicht ein längeres Projekt mit ihm zu unternehmen, aber den Gedanken muss ich allerdings noch etwas reifen lassen.

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