… voraus. Eins davon wird diesmal ganz analog sein. Manchmal fügen sich die Dinge: Es gibt bestimmte Zeichen, und manchmal dauert es ein wenig, bis man sie sieht. So auch bei mir. Vor einigen Tagen hatte ich meine Ex – eine Nikon FM2 – in der Hand und durfte die letzten 2 Aufnahmen eines Films schießen. Es hat sprichwörtlich „Klick“ gemacht.

Analog ist das Medium

Also habe ich die Punkte verbunden: Ich möchte 2018 ein neues Straßenprojekt realisieren. Ich möchte eine Dunkelkammer einrichten, für die ich alles nötige zur Verfügung gestellt bekomme. Ich will mich mit analoger Portraitfotografie befassen. Und dann noch das besagte „Klick“.

Das kommende Straßenprojekt ist geradezu prädestiniert für Fotografie auf Film. Kleinbild, grobkörnig, Handvergrößerungen. Ein komplett analoger Workflow, der mehr Planung erfordert, mehr Achtsamkeit. Aber es ist wahrscheinlich auch so etwas wie „nach Hause kommen“, habe ich doch in meiner nunmehr fast 25 Jahre zurückliegenden Ausbildung einige Monate in der Dunkelkammer verbracht.

Nun mag man sich fragen: Warum der Aufwand? Warum nicht harte digitale Schwarzweißfotografie? Die Entscheidung ist klar eine ganz subjektive. Der Mensch, den ich über einige Monate begleiten möchte, ist vom Leben gezeichnet, hat eine ungewöhnliche Geschichte. Spontan habe ich das Gefühl, dass analoge Fotografie hier besser passt, authentischer ist. Oder anders gesagt: Ich möchte mich nicht in einer Situation sehen, wo ich ein cleanes digitales Bild faken muss, damit es wie ein um 2 Stufen gepushter HP5 aussieht.

Über die Fortschritte des Projekts werde ich natürlich ausführlich berichten (auch, wenn es nicht das einzige in 2018 sein wird…).

11 Responses
  1. Moin Tilmann,
    das klingt ja sehr spannend!
    Freue mich schon auf das was du dann (hier?) zeigen wirst.
    Hast du auch geplant mal ein wenig über den Arbeitsablauf in der Dunkelkammer und
    die „Zutaten“ zu berichten? Das fände ich persönlich ja auch mal hochinteressant 🙂

    Liebe Grüße
    Aurelia

    1. Hallo Aurelia, ja klar, ich werde an dieser Stelle darüber berichten. Erfolge und Misserfolge werden gnadenlos dokumentiert – soweit es die Zeit zulässt ;-).

  2. Peter Kröber

    Hallo Tilmann,

    ich komme gerade aus dem Keller und habe einen entwickelten Film aus dem Heizungskeller hochgeholt. Es ist die Spannung bei der analogen Fotografie, die den Reiz ausmacht. 12 Bilder bei 6X6. Das ist eine andere Wertschätzung gegenüber dem Material und dem Ergebnis. Eine andere Form der Fotografie. Manchmal sind die Dinge die einem mehr Mühe machen besser für einen selbst.

    Peter

    1. Hallo Peter,
      das ist wirklich spannend. Oder – wie mir vor über 10 Jahren mal jemand sagte – „es kribbelt anders“. Es ist auch eine andere Form der Disziplin erforderlich. „Wertschätzung“ ist da auch ein Aspekt. Es gibt da kein besser oder schlechter, es ist eben … anders ;-).

  3. Hallo Tilman,

    ich weiß genau, was du meist. Und ich denke, du wirst die analoge Arbeit und die Ergebnisse lieben.
    Es ist genau die richtige Arbeitsweise und das beste Präsentationsmedium für dieses Projekt.

    Viele Grüße
    Michael

    1. Hi Michael, so sehe ich das auch. Ich freue mich wieder auf den Geruch von Fixierer und Stoppbad und rotes Licht ;-)!
      Gruß, Tilman

      1. Dann sei gespannt auf den ersten Caffenol-Einsatz 🙂
        Da kannst du deiner Liste noch ein lecker Düftchen hinzufügen.
        Hab ich heute grade hinter mir.
        Gruß
        Michael

          1. Ja, ich weiß. Aber Filmentwicklung ist nicht zu vergleichen mit Vergrößerungen.
            Du wirst dir eine Dunstabzugshaube über den Schalen wünschen…