Im Studio ist es die Bronica, „draußen“ die Pentax MX. Dafür, dass ich vor knapp zwei Monaten noch mit dem Gedanken spielte, meine analogen Kameras zu verkaufen (Die Pandemie ist nicht ganz unbeteiligt daran), bin ich seit kurzem wieder erstaunlich viel mit Film unterwegs.
Das liegt unter anderem daran, dass ich ein Projekt gefördert bekomme (auch hier: Corona, ick hör dir trapsen). Es hat den Arbeitstitel CoronArtists und wird auf Mittelformat fotografiert. Zwei Sessions sind bereits gelaufen – die Ergebnisse gibt es hier und hier zu sehen.
Für ein paar Tage bin ich nun mit der Family unterwegs, und damit ich nicht aus dem Analog-Modus entwische, habe ich kurzerhand meine andere Filmkamera (gut, ich habe noch eine weitere, aber das war es dann auch) eingepackt. Pentax MX mit 2 Filmen und 3 Brennweiten.
Ich bin selbst gespannt, ob ich beide Filme belichte, oder ob es nur bei einem vollen Film bleibt. Eins wird mir jedenfalls schon jetzt wieder bewusst: Die Fotografie auf Film ist anders. Langsamer, überlegter. Eigentlich nichts Neues. Kann ich auch digital bewusst und überlegt arbeiten? Ganz klares Ja, auch nichts Neues. Aber ich muss schon gestehen: Einen Film zu entwickeln ist ein wenig wie Geschenke auspacken (A propos: Die nächste Folge des Blndspod mit Jörg Oestreich wird in den nächsten 2 Wochen live gehen. Wer es bis dahin nicht abwarten kann, darf sich gerne noch einmal das vergangene Gespräch anhören ;-)).
Darüber hinaus habe ich mir für die kommenden Tage vorgenommen, nur ein Bild pro Motiv zu machen. Eine kleine Übung in Disziplin und zum bewussten Sehen. Diese Fragen, die sich im digitalen Prozess gar nicht erst stellen (weil man die Bilder einfach macht, kostet ja nix), wie z.B.: „Warum will ich denn nun ausgerechnet diese Wäscheleine hier fotografieren?“ oder „Solltest du nicht besser warten, bis das Licht besser ist oder mehr bzw. weniger Schatten sind?“ tauchen auf einmal wieder auf und bieten Anlass zur Reflexion.
Auch wenn ich bis jetzt gerade mal 4 Fotos geschossen habe, freue ich mich schon darauf, wenigstens einen Film zu entwickeln. Wir werden sehen ;-)…