Seit dem letzten Analogcafé bin ich wieder etwas mehr angefixt von Filmfotografie. Habe mir eine alte Pentax ME Super geholt, gestern den ersten Schwarzweißfilm damit belichtet.

UPDATE: Die ME Super ist eine richtig klasse Kamera! Da ich es aber gern puristisch mag, habe ich mir Ende vergangenen Jahres die Pentax MX zugelegt und die ME weitergegeben.

Im April 2020 wird es meinen ersten Workshop zum Thema Achtsamkeit und Fotografie geben. Für 3 Tage werden wir uns auf Hallig Hooge intensiv damit auseinandersetzen. Mehr Infos und Buchung auf der Workshop-Seite.

Quellental Glücksburg. Pentax ME Super, Fuji Neopan 400.
Quellental Glücksburg. Pentax ME Super, Fuji Neopan 400.

Wenn du mit Film arbeitest, schränkst du dich bewusst ein. Wenn du dann nur eine Kamera mit einer Brennweite dabeihast, und nur 36 Aufnahmen zur Verfügung, dann bist du quasi gezwungen, dir vor jedem „Klick“ genauere Gedanken zu machen, abzuwarten, besser hinzusehen. Und ggf. auch mal auf ein Bild zu verzichten.

So war ich knapp 2 Stunden in der Gegend um das Quellental zwischen Flensburg und Glücksburg unterwegs. Ich habe die Luft und die Sonne genossen, immer mal wieder geschaut, ob mich ein Motiv findet. Ohne besondere Absicht. Hätte ich eine Digitalkamera dabeigehabt, hätte ich vor lauter Fotografieren das beste verpasst: Die Ruhe.

Zu der Pentax ME Super werde ich sicher noch etwas mehr schreiben – an dieser Stelle nur soviel: Sie ist unglaublich klein und (für mich) handlich. Dabei ist sie sehr robust, nicht zu leicht, hat eine sehr angenehme Haptik. Und sie ist nicht besonders laut für eine SLR. Ob ich die Belichtungssteuerung mit den beiden Knöpfen mag, weiß ich noch nicht. Die MX würde mir dahingehend vermutlich besser gefallen.

In der Kamera hatte ich einen Fuji Neopan 400, auf ISO 200 belichtet. Entwickelt wurde der Film in der Dose, in Ilford ID-11. Was auffällig ist, sind die Bromfahnen, die sich zwischen den Perforationslöchern gebildet haben. Wie denen beizukommen ist, muss ich noch herausfinden. Den Film habe ich 9 Minuten lang entwickelt und immer brav nach 1 Minute für 5 Sekunden gekippt. Nun denn.

Gescannt wurde mit dem CanoScan 9000f MkII (unter Linux mit XSane), die Tiff-Dateien anschließend in Darktable weiterbearbeitet.


5 Responses
  1. Michael Teuber

    Tatsächlich, diese Fotos erinnern sehr stark an „Achtsamkeitsübungen“ aus dem Zen-Buddhismus. Am besten gefällt mir das letzte Bild. Das visualisiert diese Idee, das Besondere im Banalen zu suchen, meisterhaft.

    Hm, ohne eine gewisse Affinität zu dieser Gedanken- und Gefühlswelt lassen sich solche Bilder wohl nicht anfertigen…

    1. Hallo Michael, das mag gut sein. Ohne, dass ich während der Aufnahmen bewusst an „Zen“ oder Achtsamkeit gedacht habe, war es doch so, dass ich mir einfach mal 2 Stunden Zeit gönnen konnte, um ohne einen gewissen Zweck zu verfolgen, zu schauen und wenn es passte, ein Bild zu machen.