My studio is my castle. Mein kleines Studio in der Flensburger Neustadt ist meine Komfortzone, der Raum, den ich immer besser kennenlerne. Ich weiß, wie ich die Wände und den Lichteinfall der Nordwestfenster nutze (oder diesen ausschalte). Ich habe alles da, was ich benötige, und noch einiges mehr.

Was aber, wenn ich zum Shooting nicht in der Wohlfühlzone bin?

Für die Webseite von Gudrun Haack, die mit ihrer „Fuß-Oase“ Fußpflege in Flensburg betreibt, fehlte noch ein aussagekräftiges Profilbild (für potenzielle Kund*innen ist es unverzichtbar, auf der eigenen Webseite einen Headshot mit Persönlichkeit zu zeigen, logisch, oder?). Das Shooting sollte vor Ort – bei Gudrun zuhause – stattfinden.

Ich hatte einen sehr cleanen Headshot mit reinweißem Hintergrund vor Augen. Meine Hoffnung war, irgendwo eine weiße Wand zu finden, die ich anblitzen konnte. Diese fand sich, und zwar genau zwischen einem schwarzen Ofenrohr und einem Bild. Wir hatten nur wenig Spielraum, aber es reichte. Mit dabei hatte ich zwei Blitze – einen für besagten Hintergrund und ein Hauptlicht, das in einem Reflektorschirm steckte.

Headshot Gudrun Haack / fusspflege-flensburg.net

Kurzum: Es passte, und nach einer kurzen Aufbauphase konnte das Shooting im Wohnzimmer beginnen. Die Bildauswahl haben wir direkt anschließend getroffen. In der Vergangenheit habe ich die Bilder immer etwas ruhen lassen und dann meinen Auftraggebern zur engeren Auswahl geschickt. Das war immer etwas zeitaufwändig und auch mit diversen Unsicherheiten verbunden – mir fehlte stets das unmittelbare Feedback. Auf diese direktere Art konnten wir uns schnell auf unsere Favoriten einigen – für beide Seiten von großem Vorteil. Der Kunde weiß sofort, wie er vor der Kamera wirkt, und als Fotograf kann ich direkt feststellen, was ihm gefällt oder wo es Verbesserungspotenzial gibt. Win-Win.

Ich hatte im Vorfeld ein Profilbild geliefert bekommen, das die Kundin vermutlich auf einem Gartenfest im Sonnenschein zeigte. Vor einer Hecke oder einem Busch, direktes Sonnenlicht im Gesicht (das einen unschönen Schatten auf die Augen warf – eine Blickkontaktaufnahme war nahezu unmöglich). Für die Webseite einer professionellen Fußpflegerin ein No-Go.

Mit dem neuen Resultat waren wir beide sofort sehr happy. Überflüssig zu erwähnen, dass keine Überzeugungsarbeit für einen professionellen Headshot nötig war. Persönlichkeit, Offenheit und Professionalität – all das zeigt sich in diesem einfachen Profilbild.

Was habe ich benutzt?

  • Fuji X-T2
  • Fujinon 56mm f/1,2
  • Godox AD180 mit Reflektor für den Hintergrund
  • Godox AD200 in 150cm Reflektor-Schirm (leicht zusammengefaltet auf ca. 100cm)

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