Fuji X-T2 mit alten Objektiven nutzen – wie?

… oder: wenn deine X-T2 nicht auslösen will und du dich fragst, wieso.


Update nach einigen Anfragen, ob ich weiterhin manuelle Objektive benutze: Ja, ich tue es ;-)!

Auch ein Jahr nach der ersten Veröffentlichung des Artikels: Ich nutze noch immer manuelle Objektive an meiner Fuji X-T2. Zwar habe ich mittlerweile überwiegend Fuji-XF-Objektive im Einsatz (und meine alten Nikkore verkauft). Aber von dem bestimmt über 30 Jahre alten Micro Nikkor 55mm f/2,8 wollte und konnte ich mich nicht trennen.

So habe ich genau dieses bei meinen letzten Shootings für das vegane Café-Restaurant meergrün vegan kitchen benutzt. gerade für Food-Close-ups ist es hervorragend geeignet. Über die Schärfe dieses Objektivs ist bereits an anderer Stelle berichtet worden, daher erübrigt sich hier ein Review ;-). Falls du auf der Suche nach einem zuverlässigen, manuellen und robusten Makro-Objektiv für deine Systemkamera bist, das auch heute noch einen Maßstab für Abbildungsleistung setzt, kann ich dir das Micro-Nikkor 55mm f/2,8 absolut empfehlen.

Ich nutze es in Verbindung mit dem Zonghyi Lens Turbo (Was eine Belichtungstufe mehr und die nominale Brennweite „zurückbringt“) oder dem Metabones-Adapter (dann ist die Brennweite ca. 85mm entsprechend und eignet sich prima für Portraits).


Du hast ein paar coole alte Linsen, die du gerne mit der Fuji X-T2 verwenden willst? Du hast einen passenden Adapter? Das Objektiv angesetzt, Fokus-Modus auf „M“ eingestellt und auch im Menü den Punkt „Mount Adaptor Setting“ gefunden und eingestellt?

Fuji X-T2 mit altem Nikkor-Objektiv
Fuji X-T2 mit altem Nikkor-Objektiv

Aber – sie löst nicht aus. Was ist zu tun? Keine Angst, sie ist nicht kaputt. Aber wenn du wie ich von der X-T1 kommst, erinnerst du dich vielleicht an einen Menüpunkt mit dem Titel „Shoot without Lens“. Als ich zum ersten Mal eine Vintage-Linse an die X-T2 gesetzt hatte, habe ich diesen Punkt vergeblich gesucht. Tatsächlich ist das Menü der X-T2 zum Teil etwas unübersichtlich, und da es anders strukturiert ist als beim Vorgänger, sind (blöderweise) auch die Punkte zum Fotografieren mit alten manuellen Objektiven nicht mehr zusammen aufgeführt.

Fuji X-T2 mit altem Nikkor-Objektiv

Stattdessen findest du den ersehnten – und tatsächlich existierenden 😉 – Punkt unter dem Menü „Setup“ (Schraubenschlüssel-Symbol) -> Button/Dial Setting -> Shoot without Lens“ (Seite 2/3). That’s it – muss man wissen…

Anmerkung: „Mount Adaptor Setting“ muss zwar nicht zwingend ausgewählt sein. Das ist allerdings notwendig, wenn du die Brennweite in den Exif-Daten angezeigt haben möchtest.

Workshop „Lerne Deine Kamera kennen“

Apropos „Muss man wissen“: Ob du eine neue Kamera hast, oder lernen willst, wie du deine Kamera richtig bedienst: Vielleicht ist ein Basecamp-Workshop etwas für dich – schau‘ mal rein, vielleicht sehen wir uns!

Hast du ähnliche Erfahrungen mit deiner Kamera gemacht – alte Linse mit Adapter an neuem Body? Teile deine Erfahrungen mit den anderen und schreibe einen Kommentar!

11 Responses
  1. Michael Teuber

    Das ist bei Olympus sehr einfach! Die Kamera stellt automatisch auf manuellen Focus um. Dann kann man noch auf Blendenvorwahl gehen und die gewünschte Blende an dem Objketiv per Hand einstellen. Die Zeit wird dann nachgeführt. Oder ganz auf manuelle Belichtung gehen. Was ich in dem Fall sowieso bevorzuge. Alles andere, auch die geniale 5-Achsenbildstabilisierung, funkioniert nach wie vor! Allerdings mit einer kleinen versteckten Ausnahme….Die Bewegungskorrekturen in der 4. und 5.Achse sind brennweitenabhängig. Das kann man von Hand einstellen. Aber… Ob das von Praxisrelevanz ist, wage ich zu bezweifeln ?! Ansonsten sind die Olys wegen dem geringen Auflagemass wie geschaffen für Altglas! Es gibt kein System, was man nicht adaptieren kann! Allerdings sollte man sich für die schweren Objektive einen zusätzlichen Handgriff besorgen. Ansonsten ist es eine Crux, die sehr kleinen Kameras zu halten. Angst muss man aber keine haben, ich habe schon alte Canon-FD’s mit dem doppelten Gewicht der Kamera rangeschraubt. Olympus hat ein solide verarbeitetes Metallbajonett. 🙂 Natürlich habe andere Kameras das auch. Was für Olympus spricht, ist m.E. das Preisleistungsverhältnis. Gerade wenn man viel solch alten Objektive nutzt, ist es wohl unsinnig, diese an einer 42 MP Vollformatkamera für 3000,-€ zu betreiben, abgesehn davon, das die Allermeisten von uns das Geld dafür eh nicht haben….

    1. „Die Kamera stellt automatisch auf manuellen Focus um.“ – das ist natürlich sehr cool. +1 für Olympus, würde ich sagen! Ansonsten lässt sich an der Fuji auch alles mögliche adaptieren – ich hatte da auch schon Leica-M-Bajonett, M-42-, Minolta-etc.-Linsen dran hängen ;-).
      Ich habe lange mit alten Objektiven fotografiert, und es ist toll, diese Möglichkeit zu haben, wenn man eh viel Altglas herumliegen hat… Aber klar, da die Systemkameras im Vergleich zu den DSLRs wesentlich kleiner sind, ist es schwerer, sie mit langen Tüten zu handhaben…

  2. Michael Teuber

    Ich habe mittlerweilen festgestellt, dass ich, wenn ich manuelle Objektive bei statischen Motiven benutze, wesentlich weniger nacharbeiten und schneiden muss. Ich habe überlegt, woran das wohl liegen kann?? Meiner Ansicht nach daran, dass man viel mehr Aufmerksamkeit auf das Bild legen muss. Durch das ständige Nachjustieren der Parameter Blende, ISO, Zeit und das manuelle Focussieren hat man viel mehr Musse und Konzentration auf EIN Bild. Es ist sogar durchaus möglich, bewegte Objekte zu fotografieren. Das haben die Sportfotografen ja früher auch gemacht. Man muss aber mitdenken und vorher focussieren und den Bewegungsablauf kennen. Man geht halt ganz anders an die Sache ran. Vögel sind aber ganz schwierig. Ich denke, wenn man mit manuellen Objektiven Vögel im Flug fotografieren kann, ist man wirklich sehr gut. Ich habe das noch nicht geschafft.

    1. … ich habe mal eine Meise am Meisenknödel fotografiert, mit einem manuellen 135er. Das war schon eine Herausforderung, insgesamt 200 Bilder und eins davon war dann auch gut. Wobei da nicht das Fokussieren das Problm war – ich konnte ja einfach auf den Knödel scharfstellen – sondern Bewegungsunschärfe und das richtige „Posing“.

      Aber ich gebe dir komplett Recht, dadurch, dass ich mir mehr Zeit nehmen muss, bin ich gezwungen (glücklicherweise), mich mehr mit Komposition etc. zu beschäftigen.

      1. Michael Teuber

        Über dieses Bild warst Du dann aber froh! Ich muss da gerade an ein Boxerbiild aus dem Buch von Anderas Feininger denken, wo der Schweiss spritzt. Das waren Meister, die den Sport und die Abläufe genau kennen mussten.

        1. Ja. Feininger – schönes Beispiel! Vorahnen und Voraussehen ist eine Fähigkeit, die sich gut mit manuellen Optiken lernen und üben lässt.