Gestern hatte ich das Vergnügen, Johannes zu fotografieren. Im Gepäck hatte ich die Pentax ME Super sowie die Bronica SQ-B. Beide waren mit einem Film geladen (ich gestehe: 2 Ersatzfilme hatte ich dabei).

Zunächst spielte ich mit dem Gedanken, einen Blitz mitzunehmen. Angesichts des starken Windes nahm ich mir dann aber vor, nur vorhandenes Licht zu nutzen.

Die Belichtungsmessung erfolgte – bei beiden Kameras – mit meinem guten alten Sekonic Studio Deluxe, der ohne Batterien auskommt und vor allem draußen sehr gute Dienste leistet. Die Arbeit mit einem externen Belichtungsmesser habe ich vorher immer als Last empfunden – nun sehe ich es eher als festen Bestandteil, der mich bewusster an das Bildermachen herangehen lässt. Keine Automatik, bewusste Entscheidungen.

Den 120er-Film habe ich umgehend entwickelt. Es ist ein Fuji Neopan Acros 100, den ich durch Ilford ID-11 zog. Gescannt wurde mit einem CanoScan 9000f MkII und XSane unter Linux.

Hier sind 4 meiner Favoriten aus der Bronica. Der Filmlook begeistert mich tatsächlich immer wieder:


Sehr inspirierend dazu ist übrigens dieser kleine Film von Hasselblad Japan, in dem 4 Fotografen mit je einer Rolle Film durch Tokyo ziehen.

Fazit: Die Kunst liegt in der Beschränkung. Auch das muss ich mir aber auch immer wieder selbst sagen…

4 Responses
  1. Hannes Erichsen

    Danke Tilman, für dieses sehr überraschende und wiedermal sehr entspannte Shooting. Überraschend wieso: „Weil man bei Dir nie so genau weiß was du eigentlich vor hast, viel entwickelt sich erst im shoot.“ Die Shootings mit dir machen extrem viel Spaß weil es wirklich immer super entspannt und freundschaftlich abläuft, man fühlt sich auf Anhieb wohl.
    In meinen Augen bist du ein wirklich großartiger Künstler, der sein Handwerk versteht…
    Die Ergebnisse sprechen Bände, dickes Chapeau!!!

    1. Hallo Hannes

      – uff, da muss ich mal kurz durchatmen. Danke für dein Lob. Danke auch, dass du bei der gestrigen Kälte so mitgemacht und dich entspannt gefühlt hast.

      Mit einer solchen Kamera umzugehen und dann noch den film zu entwickeln, habe ich tatsächlich mal in einem (Fotografen-)Handwerksbetrieb gelernt. Das „Künstlerische“ muss dann anderswo herkommen.

      Manchmal ist weniger mehr, und so gerne ich mit digitalen Kameras und Blitzen arbeite, so sehr mag ich es auch, nur das wirklich essentielle zur Verfügung zu haben. Eine einfache Kamera, ein Film, einen Menschen (Menschen sind halt manchmal schon komplex genug, da muss ich nicht noch mehr Komplexitätsgrade hinzufügen ;-)).

      Alles Gute
      Tilman

  2. Michael Teuber

    Sehr schöne und entspannte Bilder. Ich habe auch schon mal Portraits mit meiner Canon A1 gemacht und finde, es ist ein ganz anders Herangehen. Man muss viel mehr sich auf das einzelne Foto einlassen und agieren und schauen, weil man hat ja später keine 300 Fotos, von denen man sich das Beste raussuchen kann. Allerdings ist es natürlich hier auch ein sehr fotogenes Model. 🙂

    1. Ja, so kam mir das auch vor – sowohl mit der 6×6 Bronica SQ-B als auch mit der Pentax ME Super. Es dauert etwas länger, ein einzelnes Bild zu machen, da man sich vielmehr disziplinieren muss. Wenn das dann jedoch zurückwirkt auf die eigene (digitale) Fotografie, sitzt man vielleicht später nicht vor einem Berg mit 300 Bildern…