Wenn ich Menschen fotografiere, seien es Leute auf der Straße oder Business-Headshots, geht es um Echtheit, Offenheit, Authentizität. Allzuhäufig sehe ich draußen auf Plakaten oder in Anzeigen Portraits von Menschen, die ein gekünsteltes Lächeln im Gesicht haben, das im Endeffekt nichts aussagt (Was man unter anderem tun kann, um ein „Cheese“-Lächeln zu vermeiden, habe ich in diesem Artikel schon einmal beschrieben).
Die Frage, die ich mir selber vor einem Shooting stelle, ist: Für wen steht der Mensch, den ich gleich fotografiere, eigentlich vor der Kamera? Für mich als Fotografen ganz sicher nicht, sondern für seine oder ihre Zielgruppe. Im Prinzip muss ich dafür sorgen, dass mein Model die Kamera (und mich) ganz vergisst. Dass dies nicht einfach ist, ist klar. Es geht über das bloße Beherrschen der Technik hinaus und stellt auch für mich immer wieder eine neue Herausforderung dar. Jeder Mensch, der sich fotografieren lassen möchte (oder muss), hat sein ganz eigenes Verhältnis zum Fotografiertwerden, das berücksichtigt werden muss.
Im Vorgespräch zum vergangenen Shooting mit Frauke Marquardt, selbständige Medienfachwirtin und Projektmanagerin, stellte sich recht schnell heraus, dass wir sehr ähnliche Vorstellungen davon haben, wie ein Business-Portrait aussehen könnte, und dass es einfach, klar und direkt sein sollte. Das Shooting selber gestaltete sich erwartungsgemäß als sehr angenehm: Frauke wusste genau, was sie wollte, wir probierten unterschiedliche Outfits und kleine natürliche Posen aus. Ein paar unserer Favoriten sind hier zu sehen.
Fotografiert habe ich, bis auf eine Ausnahme, mit nur einem Blitz sowie der Fuji X-T2 und dem Fujinon 56mm f/1,2.