Knorrige Olivenbäume und Martin-Parr-ähnliche Badeszenen. Das sind meine ersten, durchaus klischeebehafteten, Eindrücke in der Ligurischen Hauptsaison.
Ein paar Tage zuvor hatte ich noch den Portraitworkshop veranstaltet, anschließend die Siebensachen gepackt. Nach Italien ging es dann mit der Bahn.
Auf dem Papier ganz einfach, in der Realität durchaus anspruchsvoll. Wir hatten schon den Anschluss von Hamburg nach Frankfurt verpasst, und das sollte erst der Anfang sein.
Der 2. Reisetag war geprägt von Streckenausfällen, Verspätungen, ungeplanten Umstiegen. Dennoch lohnte es sich: Wir hatten spektakuläre Blicke, besonders auf der Fahrt durch die Schweiz. Im Ankunftsort Moneglia schließlich bezogen wir unser Zelt.
Der erste Film – ich bin mit einer Nikon FE und 2 Objektiven unterwegs – füllt sich. Motive gibt es en masse, aber zu oft habe ich noch die typischen Postkartenbilder im Kopf, sodass ich meistens eher nicht abdrücke (Schließlich muss und will ich die Filme auch selber entwickeln).
Erstes Fazit: Die abenteuerliche Anreise hat sich mehr als gelohnt. Allein das allabendliche Zikadenkonzert und die ausgesprochene Freundlichkeit der Menschen hier entschädigt für so manche Strapaze.
Zweites Fazit: Die Anreise fühlte sich vielleicht strapaziös an, war jedoch im Grunde eine Übung in Gleichmut. Nicht auf das „Reiseziel“ fixiert sein, sondern die vielen Momente, die ohne Unterbrechungen, unerwartete Änderungen etc. nicht passiert wären, bewusst wahrnehmen.
Life is what happens when you’re busy making other plans.“
- Titel meiner Urlaubslektüre; passend zum Zikadengesang abends und morgens