UPDATE 09/2019: Nach wie vor arbeite ich gerne mit nur einem einzigen Blitz. Nur meine Auswahl an Lichtformern hat sich etwas geändert – z.B. fotografiere ich mit einem 65cm-Beautydish, das sich auch als kleine Softbox nutzen lässt, oder einem 150cm Reflektorschirm, der – leicht zusammengefaltet – einen soften Look ermöglicht und das Licht gezielt lenkt. Hier gibt es aktuelle Bilder aus meinem Studio.

Mit nur einem Blitz kannst du das Vokabular deiner „Licht-Sprache“ um ein Mehrfaches erweitern.

Sobald du einen Blitz benutzt, fotografierst du nicht mehr nur mit einer, sondern zwei Belichtungszeiten. Das eine ist die Zeit, die du an der Kamera eingestellt hast, die zweite ist die Zeit, in der der Blitz sein Licht abfeuert.

Ein Blitz. Hier: Aurora Firefly

Anders gesagt: Innerhalb der „langen“ Belichtungszeit, die bei der Synchronzeit anfängt und theoretisch unendlich lang werden kann, erfolgt eine weitere Belichtung mit der kurzen Blitzzeit.

Dazu kommt, dass der Blitz als solcher erst einmal ziemlich unsexy ist. Eine kleine harte Lichtquelle, die an sich eher unkontrollierbar ist, was die Lichtqualität betrifft. Verbessern kannst du die Lichtqualität, indem du verschiedenste Möglichkeiten ausschöpfst. Du kannst den Blitz von der Kamera nehmen und ihn über Funk, Infrarot, Kabel, was auch immer auslösen. Du kannst direkt blitzen. Oder indirekt blitzen. Dann ist nicht länger der Blitz deine Lichtquelle, sondern die Oberfläche, gegen die du blitzt. Und wenn du das weißt, stehen dir unzählige Möglichkeiten offen – selbst dann, wenn der Blitz auf der Kamera steckt.

Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an Lichtformern. Also an Möglichkeiten, Dinge vor deinen Blitz zu klemmen, die das Licht modifizieren. Und wenn du dich bei den einschlägigen Händlern umsiehst, hast du wirklich die Qual der Wahl (Ich bin schlussendlich und aktuell bei der Aurora Firefly gelandet, aber das ist eben auch nur eine Option von vielen).

Ich hatte in den letzten Tagen etwas experimentiert, nicht zu viel, aber dennoch genug, um ein paar unterschiedliche Dinge herauszufinden. Da ich keinen richtigen Zugriff auf „richtige“ Modelle hatte, musste ich nehmen, was vorhanden war. Mich selbst, meine Ma, ein Teletubby, Gemüse usw. Aber egal, oder sogar besser, denn zum Experimentieren braucht man etwas Zeit und sollte einfach auch mal etwas falsch machen könnnen. Nur so hast du die Möglichkeit, dich zu entwickeln.

Zur Technik: Nichts Aufregendes. Bei den Bildern hier habe ich nur einmal einen „professionellen“ Lichtformer eingesetzt – du kannst ja mal versuchen, zu erraten, wo ;-). Ansonsten kamen Wände, Räume, Haushaltstücher oder (leere) Kartoffelsalateimer zum Einsatz. Die Möglichkeiten habe ich bei weitem nicht ausgeschöpft, also betrachte diese Ergebnisse als eine Art Zwischenstadium – von hier aus kann es weitergehen.

2 Responses
  1. Ich würde denken, dass Du bei dem 2. Bild die Firefly benutzt hast.
    Deine Gedanken und Arbeitsschritte sind immer sehr spannend für mich, weil
    ich mich logischerweise parallel mit ähnlichen Dingen beschäftige.
    Wenn ich Deine Artikel lese bin ich hinterher oft ein kleines bischen klarer …
    dass bringt so inklusives Denken mit sich.

    Danke dafür 🙂

    Grüße Matthias

    1. Tilman

      Hallo Matthias,

      da bist du mit deiner Schätzung nah dran, aber knapp vorbei ;-)!

      Danke zurück für dein schönes Feedback.

      Gruß
      Tilman