Was wäre, wenn du – eine Stunde lang oder auch nur für die Dauer von 5 Minuten – den Dingen andere Namen geben würdest? Oder auch Sätze bildest, die scheinbar sinnlos, da aus dem Zusammenhang gerissen sind?

Abstract

Abstrahiere einmal für dich die Dinge, die du jetzt um dich herum siehst. Der Baum vor deinem Fenster. Nimm die Bedeutung weg und reduziere ihn auf das, was du siehst. Gerade, gebogene, gezackte, krumme Linien, die sich gegenseitig überkreuzen, vertikale, diagonale, horizontale.

Welche Assoziationen kommen auf, welche Aspekte dominieren? Achte auch mal darauf, welche inneren Bilder hochpoppen, wenn du die Begriffe vertauschst.

Die Kuh steht auf der Fensterbank.

„Ich sitze an der Lampe und esse mein Auto.“

„Ich nehme eine Zeitung und zünde die Straße an.“

„Auf dem roten Haus stehen drei Stühle.“

Wenn du das für eine Weile getan hast, die Begrifflichkeiten durcheinander zu werfen, wirst du feststellen, dass sich in deinem Kopf neue Bilder formen. Diese können wiederum ein Ausgangspunkt für neue Fotoideen sein (oder für ganze Fotoprojekte). Das Schöne daran ist, dass du prinzipiell davon ausgehen kannst, dass nicht viele vor dir auf diese Ideen gekommen sind, wenn überhaupt.

Cut up

Du könntest es auch einmal mit der Cut-Up-Technik versuchen. In der Literatur war es William S. Borroughs, der diese Methode exzessiv betrieben hat. Sätze werden begonnen und mit dem Schlussteil eines anderen Satzes beendet. Schonmal probiert, das auf Bilder zu übertragen? Zeit zu experimentieren ;-)!

In allen Fällen sind Texte, also Zeichen das Werkzeug der Wahl. Bilder sind natürlich auch nichts anderes als Zeichen. Du hast mit diesen Mitteln die Möglichkeit, eine ganz eigene Originalität zu entwickeln. Und das ist etwas anderes, als zu sagen „ich mache mal solange Bilder, bis es gut aussieht“ (was natürlich auch funktionieren kann). So gesehen, stehen hinter deinen Bildern auf einmal ganz neue Ideen.

Wichtig ist, dass du alles, wirklich alles in deiner Vorstellung zulässt und dem internen Zensor untersagst, tätig zu werden.

Hab‘ Spaß!

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