Oft hilft ein Buch zur Inspiration, wenn man etwas ins Schwimmen gerät – so wie ich bei meiner letzten Headshot-Session. Und wie es so kommen kann, stieß ich bei meiner Recherche zu Posing und Portraits auf Peter Hurleys Buch mit eben diesem Titel. Er macht vorrangig Schulterportraits im Querformat und hat daraus sein Markenzeichen entwickelt.

Abgesehen davon, dass ich mich mit Peter messen will (er ist einer der angesagtesten Portraitfotografen in New York), bietet sein Buch eine Fülle an Tipps und „Regeln“. Eine reichhaltige Quelle zur Psychologie, zum Posing (welches er allerdings eher ablehnt), und zu den Methoden, wie du den Charakter eines Menschen herausarbeiten kannst.

Der Squin(t|ch)

Ein paar davon habe ich im Selbstversuch angetestet. So richtig zum Lachen bringen konnte ich mich zwar nicht, aber wie du sehen kannst, habe ich mich besonders auf die Augen konzentriert. Ich habe etwas ausprobiert, das Peter Hurley den „Squinch“ nennt, eine Mischung aus Blinzeln und Schlafzimmerblick. Und wie du unschwer auf den 2 Bildern unten erkennst, ist es die Dosis, die es ausmacht.

Headshot
Hossa, das ist ’ne Prise zuviel Squinch
Headshot
Ja, schon nah dran. Vielleicht auch schon perfekt, wenn man Mr. Hurleys Squinche sieht…
Headshot
Bingo. So passt es mit den Augen. Am gewinnenden Lächeln arbeiten wir noch

Es gibt – wer hätte das gedacht 😉 – Alternativen zum frontalen Headshot, indem du den Körper deines Models drehst oder auch die Kopfhaltung variierst, siehe die folgenden Bilder. Aber das nur am Rande.

„Den Hurley“ musst, kannst und darfst du natürlich nicht 1:1 kopieren. Mir hilft er auf jeden Fall, mich auf die nächste Session noch besser vorzubereiten.

Zum Ende unvermeidlich: Gear Talk

Meine Selbstversuch-Session nahm ich auch noch zum Anlass, das von mir etwas stiefmütterlich behandelte Nikkor 135mm f/2,8 AI-S. Tatsächlich war ich erstaunt (warum eigentlich – es ist eben eine sehr gute manuelle Nikonlinse), wie scharf das Teil ab Blende 5,6 wird. Für Head-and-Shoulder-Portraits ist es sicher eine gute Wahl, wenn du den Platz hast, denn die Entfernung Kamera – Model beträgt dann schon 2-2,5 Meter (Das ist auch ein Grund, weshalb ich mir just ein 105er gekauft habe, aber dazu später mehr). Ach so: Dadurch, dass ich den Lens Turbo zwischen Kamera und Linse hatte, ist der Bildwinkel praktisch identisch, als wenn ich es an eine Vollformatkamera geschraubt hätte.

Also, stay tuned – an dem Hurley werde ich dranbleiben, und zu dem 105er wirst du hier auch bald mehr erfahren!

1 Response